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Burgruine Landskron



Die Ruine liegt auf einem Hügel zwischen Leymen/France und Flüh SO.​ Sie liegt unmittelbar auf der Grenze, gehört aber zu Frankreich. Durch ihre erhöhte Lage bietet sich vom Turm aus eine wunderschöne Aussicht ins Elsass, die Vogesen, Schwarzwald und die Rheinebene.


Leymen ist mit dem BLT-Tram 10 von Basel aus in einer halben Stunde erreichbar. Von Leymen führt ein Waldweg in regelmässiger Steigung in weiteren 30 Minuten direkt zur Burg. Auch von Flüh erreicht man die Burg bequem auf einer Strasse. Rund um die Burg hat es einige Plätze zum gemütlichen Grillieren. Ein Parkplatz unterhalb der Ruine kann ebenfalls benutzt werden, die letzten Meter zur Ruine muss man allerdings zu Fuss gehen (ca. 5 Minuten).


Die 1297 erstmals erwähnte Burg wurde vermutlich im frühen 11. Jahrhundert erbaut und ging durch die Hände verschiedener lokaler Adelsgeschlechter. 1504 kam die Burg an die Markgrafen von Baden. Um 1515 wurde sie zu einer Festung umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg besetzten 1639 die Schweden die Burg und gaben sie an die verbündeten Franzosen weiter.


Trotz gegenteiliger vertraglicher Vereinbarungen gaben diese die Burg auch nach dem Westfälischen Frieden nicht mehr zurück. Stattdessen wurde sie ab 1690 nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban zu einer Grenzfestung und zum Staatsgefängnis ausgebaut. Dieses blieb bis zu der französischen Revolution bestehen. In diesem wurden politische Gefangene und Geisteskranke inhaftiert.


Einer der bekanntesten Insassen war Bernard Duvergez de Soubardon (* 22. Mai 1737 in New Orlean 1769 rund 21 Jahre bis zu seinem Tod im Gefängnis Landskron inhaftiert war. Erst die im Jahre 1790 gestartete Suche nach politischen Gefangenen machte diesen zwischenzeitlich körperlich und seelisch angeschlagenen Hofprominenten ausfindig. Er verstarb im Gefängnis, während nach einem besseren Platz für ihn gesucht wurde. Weihnachten 1813 wurde sie in den napoleonischen Befreiungskriegen von bayerischen und österreichischen Truppen nach dreitägiger Belagerung erobert, durch einen Brand weitgehend zerstört und anschließend gesprengt.


Nach dem Kriegsende von 1945 wurden von Freiwilligen und mit privaten Spenden die gefährdetsten Stellen der Ruine, die sich mittlerweile in einem alarmierenden Zustand befand, gesichert. 1970 zäunte der Besitzer das Areal ein und siedelte auf der Ruine eine Kolonie Berberaffen an. 1980 wurde das Affenexperiment abgebrochen und die Ruine stand zum Verkauf. Wegen des zu erwartenden großen Aufwandes für die Instandhaltung verzichtete die Gemeinde Leymen. 1983 wurde der Verein Pro Landskron gegründet, der die Ruine 1984 kaufte. 1988/89 und 1998/99 wurden in zwei Etappen für insgesamt 1.2 Millionen Euro der Turm und die übrigen Gemäuer konsolidiert.


Die Burg wird durch den französisch-schweizer Verein Pro-Landskron unterhalten. Es sind noch eindrückliche Mauerreste, Türme, Treppen und Innenhöfe zu sehen und Infotafeln geben weitere Auskünfte. Die Landskron ist offen und kostenlos zugänglich und mit Sicherungsmassnamen versehen. Ein Besuch eignet sich für Familien, Senioren, Geschichtsinteressierte, Naturfreunde und viele mehr. Ein Abstecher zur Ruine kann auch bestens mit einer Wanderung in der schönen Umgebung verbunden werden. Das Video zeigt meinen Besuch der Ruine im Mai 2014 :


Die geschichtlichen Infos sind von Baselland Tourismus und Wikipedia